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Kap Komorin

Nach einer Fahrt durch Ort- und Landschaften …. sollte dieser Bericht eigentlich beginnen. Aber die schlechten Eindrücke heben die besseren auf, so dass als Fazit eigentlich nur eine Nullsumme übrig bliebe, die zu beschreiben man sich schenken darf. Heute war nicht der Weg das Ziel, sondern Weg blieb Weg und das Ziel war die Südspitze Indiens. Ganz unphilosophisch, aber natürlich für uns von immenser Bedeutung, weil wir damit immerhin fast 3.000 km entfernt vom Startpunkt unserer Indienreise angekommen waren.

Dort, wo Indien aufhört, kann es noch einmal unverfälscht in einer Hardcoreversion erlebt werden. Dort, wo die Geografie klein und überschaubar wirkt, spielt sich indischer Alltag in bester Größe ab. Es fehlten lediglich die Häuschen der Eintrittskartenverkäufer, Hinweisschilder zum notorischen Fotografierverbot und die sonst um Sehenswürdiges herumwuselnden Guides, die einem ihre Dienste aufdrängen wollen. Der Rest lässt sich gut mit dem Wort Budenzauber beschreiben. Strand und Promenade wirkten wie ein Jahrmarkt, der unentschlossen war, ob er gerade auf- oder abgebaut wurde. Massen von Textilien werden angeboten, darunter auch äußerst preiswerte Daunenjackenimitate, die sogar anprobiert werden. Die Gesichter der Kunden verraten, so ein Daunenimitat muss der Knaller sein und extrem gut wärmen. Kein Wunder, bei 38 Grad im Schatten, möchte man hinüberrufen, aber es ist nicht an uns, Träume platzen zu lassen.

Wer mit dem Taxi anreist sollte versuchen, dem Fahrer irgendwie klar zu machen, am Haupteingang abgesetzt zu werden. Dann wäre es geschickt, zu verabreden, auf dem offiziellen Parkplatz auf der Westseite abgeholt zu werden und 90 Minuten oder mehr für das Schlendern um die Südspitze einzuplanen. Wann kommt man hier schon wieder her.

Wer neben dem geografischen Höhepunkt das Besichtigen von Kulturdenkmälern nicht versäumen will, hat übrigens auf dem Weg Gelegenheit, einen schön gelegenen, sehenswerten, typisch südindischen Tempel und sogar Asiens größten Holzpalast zu besuchen.

Am Kap Komorin, wie die Südspitze auch genannt wird, auch das typisch für Indien, man muss immer mehrere Namen behalten, treffen sich an felsigen Ufern Arabisches Meer, Indischer Ozean und der Golf von Bengalen. Das ist der Ort für die Fotosessions, der geografische Kontrapunkt zum Taj Mahal. Die Idee, hier eine bekannte Szene aus dem Film Titanic nachzustellen konnten wir, in Ermangelung eines schiffsbugähnlichen Felsens, leider nur notdürftig umsetzen. Egal, was zählt ist die Idee des Hierseins. Dass hier ein ganz besonderer Platz ist, hat Indien durch 3 augenfällige Monumente unterstrichen: die Statue Thiruvalluvars, das Denkmal Vivekanandas – der eine ist für Hindus, der andere für Tamilen von Bedeutung – und natürlich das Gandhi Memorial, für den Vater des modernen Indiens.

Ganz unprosaisch, freundlich indisch wimmeln die Besucher, Familien, Gruppen von Pilgern, Arme wie Wohlhabende zwischen Buden, einem Tempel, Kiosken und WCs. Letztere zu benutzen gehört einfach mit dazu. Wer kann schon von sich berichten – ein weiterer Superlativ – die südlichsten sanitären Einrichtungen Indiens überlebt zu haben?!

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