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Singapur
Eine Stadt der Superlative, in jeder Hinsicht. Singapur fühlt sich tropisch an, feuchtwarm ist das Klima, manchmal schwül und bis zum nächsten Regenguss, der heftig sein kann, kann man innerlich mitzählen.
Irgendwie passt dieses Klima aber zu dieser Stadt, einem Mix aus Manhattan, Hightech, ethnischen Quartieren, traditioneller Kolonialwelt und Dschungelgewächsen. Die Mischung steht der Stadt gut an. Die mutige, modernistische Architektur verbindet mühelos die neuen mit den alten Bezirken, ohne dass der Stilbruch störend wirkt. Wer immer das geplant und umgesetzt hat, der musste nicht kleckern, der konnte klotzen. Gleichwohl wirkt die Stadt nicht protzig oder einschüchternd. Man fühlt sich spontan wohl.
Auffällig ist, dass die von uns erwartete fieberhafte Hektik, wie wir sie in Indien erleben konnten, hier nicht stattfindet. Der Verkehr funktioniert geschmeidig, keiner muss drängeln, sich dazwischen quetschen, entnervt hupen oder Geisterfahrer spielen. Alles läuft gelassen, ja fast friedfertig. Sogar daran, dass Fußgänger ohne Panik flanieren können, scheinen die Stadtplaner gedacht zu haben.
Erstaunlich ist, dass nur wenig Menschen auf den Straßen zu sehen sind.Voller wird es nur wochenends, an bestimmend Aussichtspunkten, beliebten Märkten oder in Restaurants, die gerade in sind. Man darf sich sicher fühlen, es riecht nirgends schlecht oder ist übermäßig laut, niemand wird belästigt keiner bedrängt. Die Menschen wirken gepflegt, gut angezogen, ohne dass es streng reglementierte Bekleidungsvorschriften gibt. Männer dürfen in Shorts und Frauen im Mini oder Hotpants auf die Straßen und keiner scheint sich daran zu stören. Auch die Farbe der Haare, der Haut und der Augen scheint hier ziemlich unbedeutend zu sein; man toleriert sich gegenseitig. Das funktioniert, ohne dass an jeder Ecke Uniformierte postiert sein müssen. Das Gerücht vom angeblich strengen Staat Singapur hat sich für uns nicht bestätigt.
Unter solchen Rahmenbedingungen macht es enormen Spaß, in die Stadt einzutauchen.Eines muss man wissen: die Preise haben ein Niveau, wie in Paris oder London und fast alles, was man unternimmt, ist ein wenig teurer als im Rest der Region. Trotzdem, wir haben die meisten Ausgaben nicht bereut, oft werden wir nicht ja hier sein, was soll’s also.
Unser Budget erlaubte uns einen zweitägigen Aufenthalt, den wir wie folgt gestaltet haben:
Erkundung der Stadt, per praktischen Hop-On-Hop-Off-Bus. Das Kombiticket für die rote und gelbe Linie genügte für uns, es deckt Innenstadt und die wichtigsten Viertel ab. Die Tageskarte gilt 24 Stunden; kann also noch am Folgetag genutzt werden. Off-gehüpft sind wir im arabischen und im chinesischen Viertel. Zu empfehlen für weitere Zwischenstopps sind auch Little India, die Gegend um die City Hall und den Singapore River sowie Suntec Hub, von wo aus die Marina Bay und das Merlion Monument gut erreichbar sind. Wer es sich leisten kann und genügend Zeit und Geld mitbringt, sollte unbedingt auch im Supereinkaufsviertel um die Orchard Road aussteigen; die gelbe Linie fährt dort durch.
Fahrt bis zum Suntec Hub, von da aus per pedes zur Marina Bay. Die Bucht bietet einen tollen Rundkurs über etwa 3,5 km kann und sollte aber verlängert werden durch Exkursionen zu den Gardens by the Bay. Dort bietet uns Singapur Botanik pur. Gartenarchitektur in hypermodern und großzügig gestalteten Anlagen zum Nulltarif. Auch hier gibt es bezahlbare Spezialitäten, etwa die Tour für die Schwindelfreien über die Baumwipfel oder die Besichtigung der Gewächshäuser, zu Regenwald oder exotische Blumen. Alles kann, nichts muss.
Weiter auf dem Rundkurs um die Bucht kann der Besucher sich mit Kunstausstellungen, grandiosen Blicken auf städtebauliche Großartigkeiten die Zeit vertreiben, oder in die Einkaufspassage eintauchen. Eine große, teure Welt, die beeindruckt, auch wenn man nichts kauft. Alle Luxus- und Nobelmarken sind dort vertreten. Übrigens, der Parcours um die Bay bietet immer auch Plätze, sich unterzustellen, wenn mal ein Schauer regnen sollte. Der Weg ist einer der fußgängerfreundlichsten, die wir gesehen haben und ein Läuferparadies. Wer es lieber chilliger mag, ergattert mit Glück einen Liegestuhl gegenüber der imposanten Skyline des Bankenviertels und lässt nur den Blick schweifen. Es wird nie langweilig, schon wegen der vielen visuellen Eindrücke, die man anderswo kaum in dieser Form findet,
Den Tag sollte man ausklingen lassen mit dem Besuch einer Hawkers Fare, einer Art Fressgasse, mit vielen preiswerten asiatischen Leckereien. Fußnah zur Marina bietet sich dafür Gluttons Bay an, die direkt an der Esplanade liegt. Was wir davor für das Essen zuviel ausgegeben hatten, konnten wir dort wieder preislich kompensieren und es hat sogar noch besser geschmeckt.
Der krönende Abschluss des Tages an der Bay stellt sich ein, wenn es dunkel wird und langsam die Beleuchtung der Gebäude rund um die Marina hochfährt. Mit Glück gibt’s dazu eine Laserschau vom Marina Bay Sands, die fantastische visuelles Erleben vermittelt, auch das natürlich unentgeltlich.
Für längere Aufenthalte lässt sich das Programm nach Gusto erweitern: ein Museums-/Kunsttag, ein Shopping-Tag, ein Tag in einem der schönsten Zoos der Welt, Besuch des großen botanischen Gartens oder ein Trip nach Sentosa Island.
Noch etwas, was eigentlich in keinem Reiseführer fehlen sollte, oftmals leider nicht erwähnt wird aber in Bezug auf Singapur unbedingt gesagt werden muss, weil sich die Stadt auch hier nicht zu verstecken braucht: Die öffentlichen WCs in Singapur entsprechen punktgenau dem hohen Standard der Stadt. Sie sind blitzsauber, top ausgestattet und – man höre und staune – gebührenfrei!
Für uns waren diese beiden Tage in Singapur ein absolutes Highlight und ein top Auftakt für unsere Reise.
Was uns unterwegs auffiel und wie wir hierher kamen.