Weg! ist das Ziel

Das Gleiten in die Pandemie

Nach unserer vorletzten Reise in 2020, die im Sommer nach Polen führt, scheint die Welt noch in Ordnung. Jedenfalls aus Sicht unseres Reiseblogs. Aber bereits während unseres Roadtrips durch Slowenien verschärfen sich die Bedingungen. Dass Slowenien für unerträglich lange Zeit gerade unsere letzte Reise ist, dämmert uns erst später.

Dann kommen die Lockdowns. Nicht nur in der Heimat, sondern leider auch im Rest der Welt. Planungen, Deutschland im Winter für einige Wochen hinter uns zu lassen, platzen wie Seifenblasen. Irgendwas  stört immer. Aber wir wären nicht wir, hätten wir uns in den Coronaschlaf begeben. Nach wie vor halten wir uns an den weisen Konfuzius und sagen heute – coronabedingt leicht modifiziert: weg! ist das Ziel. 

Leben in der Pandemie

Vielleicht sollten wir gleich einen Heimwerker-Blog gründen. Jedenfalls nutzen wir die freie Zeit, um auszubessern, zu renovieren, zu tischlern, klempnern, malern und elektrikern. Mit Fähigkeiten, die wir kaum von uns kennen, optimieren wir unser Heim.

Aber bei aller Bodenständigkeit gilt es doch primär, Fitness und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Dazu gehört das Erreichen der magischen 10.000 in Schritten oder ganz oft in Metern. Jeden Tag, entweder durch Lauftraining oder eine Wandertour. Wir sind draußen, egal wie das Wetter ist. Noch fitter geht kaum noch. Oder anders gesagt, so wie wir drauf sind, können wir quasi jederzeit aus dem Stand aufbrechen.

Immer unterwegs

Weiß Gott, wir kennen nun nahezu alle Waldpfade, Matschlöcher, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten im Landkreis und drumherum. Obwohl Mobilität eigentlich gerade nicht erwünscht ist. Aber ein ausgeprägter Wille findet immer seinen Weg, ohne uns und anderen damit zu schaden. Unser regionaler Mikrokosmos bietet viel:

Moore

Gut erreichbar und mit tollen Wanderungen kombinierbar, besuchen wir einige Moore. Es ist übrigens gar nicht schaurig, durch so ein Moor zu gehen. Im Gegenteil. Moorlandschaft ist wahnsinnig spannend und besonders in der grauen Jahreszeit ein Hingucker, wegen seiner optischen Kontraste. Im Wandel der Wintermonate erleben wir wie das Moor im Frühjahr erwacht, Pflanzen sich verändern und Tiere, die sich verborgen hatten oder weg waren, zurückkommen. Hier einige Impressionen aus dem Pietzmoor, dem Tister Bauernmoor und dem Hohen Moor:

Heidelandschaften

Wer wohnt, wo andere Leute gerne ihren Urlaub verbringen, lässt sich auch ein Lockdown ertragen. Tatsächlich spüren wir nichts von Mobilitätsverboten, wenn wir Wanderziele in der Nordheide aufsuchen. Dass diese Landschaft zu jeder Jahreszeit viel bietet, wissen wir eigentlich schon. Und nun, mit jeder Menge Zeit, vertiefen wir die Erfahrungen auf einigen der Touren, die wir in unserem Blog beschreiben.

Flusslandschaften, Wiesen und Auen 

In unserer Region ist es im Großen immer noch die Elbe, die Land und Leute prägt und im Kleinen ist es die Seeve, der kälteste Fluss Norddeutschlands. Gerade die Seeve kennen wir jetzt immer besser, wandern oft irgendwo zwischen der Quelle nahe Undeloh und der Mündung in die Elbe bei Over. Weite Teile ziehen durch geschützte Gebiete. Und wenn man weiß wo, findet man auch Juwelen wie die seltene Schachbrettblume.

Natürlich erkunden wir auch den großen Fluss. Bei Hitzacker bewandern wir, ungestört den Elbhöhenweg, der wahrhaftig sogar uns einen Muskelkater beschert. Nahe Hamburg, bei der Bunthäuser Spitze, wo Norder- und Süderelbe ein Delta bilden, finden wir den wohl kleinsten Leuchtturm des Nordens. Wunderschöne Ansichten, die wir wohl ohne Corona gar nicht beachtet hätten.

Städte und Dörfer  

Ortschaften, die auf dem Weg liegen, beziehen wir immer ein. Fast surrealistisch ist es, durch Straßen zu schlendern, die den bleiernen Stillstand der Zeit so drastisch vermitteln. Kaum Geschäfte, die einladen, Sehenswürdigkeiten, die sich im Winterschlaf befinden, vereinzelt auch Menschen. Klar, jetzt lassen sich Fotos machen, die hoffentlich einmalig bleiben. Wann erlebt man Sehenswertes schon mal menschenleer.

Vorbereitet sein ist alles

Neben der Erhaltung von physischer Kondition und mentaler Stabilität liegt unser Fokus auf Optimierung von Aufrüstung, die uns auf Reisen begleitet. 

Fotografie

Mit erschwinglicher Technik ist es inzwischen machbar, dem Begriff “auf Augenhöhe sein” eine ganz neue Qualität zu geben. Wir kaufen uns eine Drohne! Was für ein geiles Gerät, diese DJI Mini von Mavic. Auf gerade mal 249 Gramm wurde Hightech vom Feinsten zusammengebaut.

Die Drohne wird uns künftig begleiten und unser fotografisches Spektrum erweitern. Zugegeben, zuerst gilt es, das Fluggerät unter norddeutschen Bedingungen einzufliegen und zu beherrschen. Das braucht die richtigen Tutorials sowie Mut, der nicht in Übermut ausartet. Meist sind nur wenig andere Leute unterwegs, so dass wir auch mit der Drohne ungestört üben. Nach den ersten Flugversuchen haben wir bald eine gute Routine. Und so erweitern wir unser Bildarchiv, mitunter durch ganz neue Perspektiven.

Gute Hardware ist nichts, wenn man nicht alles ausschöpft, was sie bietet…

Lightroom leicht gemacht

Seitdem wir vor über 5 Jahren mit unserem Blog begonnen haben, gibt es eine klare Arbeitsteilung. Aras kümmert sich um die Texte, Christiane um die Fotos. Schauen wir uns heute Berichte aus der Anfangszeit an, sehen wir, welche Entwicklung wir durchgemacht haben. Und natürlich steigt mit dem Anspruch an die Reisen und die Erlebnisse auch der Anspruch an die Qualität unserer Fotos. Deswegen hat sich Christiane irgendwann einmal Lightroom besorgt und mit der Bildbearbeitung befasst. Die Fotos sahen gleich viel schöner aus. 

Aber was gut ist, kann noch besser werden. Da kommt die Einladung zu einem Onlinekurs zum Erlernen von Lightroom gerade recht: „Lightroom leicht gemacht“. Ein verlockender Titel, denn das Programm ist durchaus komplex. 

Über eine Woche, verteilt auf 5 Tage, findet das Webinar der Light Academy statt. Morgens per Video (zwischen 45 und 90 Minuten), am Abend per Life Coaching für zusätzliche Erläuterungen und ausführliche Beantwortung aller tagsüber aufgetretenen Fragen. 

Markus Kehrer, Gründer der „Light Academy“ und erfahrener Fotograf aus dem schönen Graz, überzeugt mit Professionalität und Souveränität. Locker, kompetent und humorvoll erklärt er in seinem Online-Kurs mit klaren, leicht verständlichen Anleitungen und super Tricks, wie aus normalen Fotos absolute Hingucker werden. Die Videomodule  sind klar aufgeteilt, überfordern nicht und bieten eine erfreuliche Tiefe. Dabei reiht sich ein Aha-Erlebnis ans andere. Regler, Werkzeuge, Graphiken oder Dropdown-Menüs bekommen plötzlich einen Sinn. Natürlich heißt es jetzt noch ordentlich üben. Ohne Übertreibung, mit diesem Kurs wird die Bildbearbeitung wirklich ganz einfach… danke Markus!

Gepäck und Kleidung

Wir erweitern unser Taschenarsenal um eine schwarze Rullen von Gaston L.aus Schweden. Das minimalistische Design ist genau das, was wir brauchen: “Form follows function”, geräumiger Stauraum, extrem bequem und vor allem wasserdicht. Dieses Backpack wird bei uns zum Alleskönner mit Hybrid-Eigenschaften. Praktisch wie wir sind, begleitet uns so ein Rullen auf der Langstrecke als stabile Packtasche im Reisegepäck.

Vor Ort ist er ein praktischer Tagesrucksack, mit viel Platz, Laptopfach und einfachem Handling, der immer gut aussieht. Wir wollen ja nicht in jeder Situation als Backpacker auffallen. 

Obwohl bekennende Fans der Farbe schwarz, erweitern wir unsere Ausrüstung recht unorthodox. Wir wollen optisch auffallen und auf Drohnenbildern aus lichter Höhe besser erkennbar sein. Dafür spendieren wir uns Regenjacken in auffälligen Farben, die außerdem auch funktionell zur Ausrüstung passen: 1 superleichten, strahlend blauen Helium Hoodie von Outdoor Research und knallroten Escape Regenjacke von Vaude. Im übrigen bleiben wir optisch dezent.

Eigentlich stehen auch Wanderschuhe auf der Einkaufsliste, aber dabei kommen wir recht schnell an die Grenzen des Onlinekaufs. Um optimale Wanderschuhe zu bekommen, führt kein Weg an der direkten Beratung durch einen Trekkingausrüster vorbei.

Kommunikationstechnik

Seit Jahren begleitet uns auf Reisen ein mobiler Router . Der erlaubt uns im schlimmsten Fall mit seiner integrierten SIMcard elektronische Kommunikation und nimmt im besten eine lokale SIMcard auf. Alle unsere Geräte lassen sich bequem anschließen und wenn es mal drauf ankommt, dient das Gerät als zusätzliche Powerbank. Aber die Mobilfunkstandards entwickeln sich weiter, auch international. Unser treuer Begleiter, der nur G3 kann, wird abgelöst durch einen Nachfolger, der LTE- und G4-kompatibel ist. Damit verschaffen wir uns unterwegs schnellere und stabilere Übertragungsgeschwindigkeiten.

Wir sind bereit

Gut gerüstet und präpariert lauern wir aktuell gerade auf den Startschuss für neue Unternehmungen. Ach ja, fürs Wichtigste ist bereits gesorgt: Wir beide sind fertig geimpft. 

Nun entscheiden wir nur noch, wohin die erste Reise geht. Lasst Euch überraschen!

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