Mexiko

Willkommen in den Vereinigten Staaten …. von Mexiko

Denkt man an Reisen in Nordamerika und Vereinigte Staaten, assoziieren die meisten Menschen damit fast automatisch die USA. Aber der Kontinent ist groß genug für weitere Vereinigte Staaten, nämlich die mexikanischen. Die Estados Unidos Mexicanos, so die offizielle Bezeichnung des Landes zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifik, gehören ja tatsächlich geografisch zu Nordamerika. Und hätte Mexiko nach der Niederlage im Krieg gegen die USA am 2. Februar 1848 nicht umfangreichen Gebietsabtretungen zustimmen müssen, regierten in Kalifornien, Texas, Utah, Nevada sowie einigen anderen Teilen des Kontinents, nicht Cola und Hamburger sondern Tacos und Tequila.

Uns Touristen wird der Zugang zum Land recht einfach gemacht, die Einreiseformalitäten für Mexiko sind total unkompliziert. Aber bitte nie vergessen: Man sollte keinerlei Lebensmittel mit sich führen, ihre Einfuhr ist streng verboten und wird auch kontrolliert unter Einsatz von schnüffelnden Hunden. Aber braucht der Besucher eigentlich Vorräte aus der Heimat bei sich, wenn er das Land bereist. Dazu ein Blick auf das

Kulinarische Mexiko

Überraschend: Fast alle Gerichte, die serviert werden, erhält man mild gewürzt. Vorsichtshalber erwähnen wir bereits beim Bestellen aber immer, dass wir keine Hardcore-Würzung wollen. Die Schärfe besorgen sich die Mexikaner durch Soßen und Beilagen. Bunt sind sie meistens, die Teller, aber es braucht seine Zeit, sich in die Küche des Landes hineinzufinden, denn die Erfahrungen beim heimischen Mexikaner um die Ecke helfen nur bedingt. Eine Faustregel bringt uns immer weiter: Guacamole bekommst Du überall. Und passend sind auf jeden Fall Nachos und natürlich Tortillas. Wer es mag, dass sein Snack mehr ins brotartige spielt, bestellt Sandwiches, die in Mexiko als “Torta” bezeichnet werden.

Die wenigsten Probleme vom ersten bis zum letzten Tag bereitet der Umgang mit Getränken. Bier, einheimische sowie die internationalen Marken, bekommt man überall und die härteren Drinks, Tequila und Mezcal ebenso. Auch für Abstinenzler ein Tipp sind die Schnapsläden, die sich teilweise ambitioniert als Tequila- /Mezcal-Museum geben. Die Ansammlung von skurrilen Flaschen mit fantasievoll gestalteten Etiketten ist mehr als einen Blick wert. Man sieht, die Mexikaner haben ein fast erotisches Verhältnis zum Saft aus der Agavenpflanze.

Autoland Mexiko

Dass Mexiko ungefähr 6 x so groß ist wie Deutschland, wird uns erst allmählich klar. Lange gerade Straßen und weite Strecken, durchziehen die Landschaften. Sprit ist übrigens deutlich billiger als in Europa und was hier an Abgasen an einem Tag ins Land gepustet wird, erzeugen wir in hundert Jahren nicht. Ob es einen TÜV gibt, wissen wir nicht, aber viele alte motorisierte Gurken, gurken hier um einen herum. Ein freudiges Erkennen stellt sich ein, treffen wir auf VW-Käfer. Mexiko ist dafür ein wahres Eldorado, wurde der Käfer ja über Jahrzehnte im Land produziert. Und es ist gar nicht so selten, im Verkehr liebevoll gepflegte Exemplare zu entdecken oder abenteuerlich getunte.

Technik

Prepaid Simkarten erhält man nahezu ganz unkompliziert und allerorts. Aber leider ist die Netzabdeckung nicht flächendeckend so gut, wie von uns erhofft. Das gilt auch für die Unterkünfte unserer Preisklasse. Aber letztlich funktioniert die digitale Kommunikation irgendwie immer, obgleich wir nichts gegen schnellere Verbindungen hätten. An was man unbedingt denken muss, sind passende Adapter, denn ohne Strom läuft ja kaum noch etwas, beim modernen Reisen.

Unterwegs in Mexiko

Benutzt und somit Erfahrungen gesammelt haben wir mit Mietwagen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Inlandsflügen. Konsternierend bei den Mietwagen war das unterschiedliche Verständnis zu den notwendigen Versicherungen. Obwohl wir den Wagen über Expedia bereits in Deutschland buchten, lassen wir uns überreden, noch eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Leider lassen sich solche Themen bei der Abholung kaum befriedigend lösen. Zeitdruck, sprachliche Schwierigkeiten und keine Chance für eine Rücksprache mit dem deutschen Vermittler, wirken meist zum Nachteil für den Kunden. Absolut keine Probleme gab es jedoch bei der Rückgabe des Wagens, nur eine oberflächliche Kontrolle und alles war okay.

Leicht erschließbar ist der Transport mit Bussen. Die Tickets kauft man entweder in den Busbahnhöfen oder reserviert sie online. Kleiner Tipp: Die von den Gesellschaften angebotenen Apps funktionieren nicht immer, wenn der Bezahlvorgang angestoßen wird. Gut dagegen lässt es sich über die Browserversionen abwickeln, mit Zahlung per Paypal. Einfachstes Verkehrsmittel sind immer noch die Sammeltaxis, die sogenannten Colectivos: Die gibt es an speziellen Haltepunkten und die Preise erfährt man schnell. Inlandsflüge sind günstig und problemlos, auch übers Internet gut zu buchen. Beim Flug genügt es, das elektronische Ticket zu zeigen.

Geld

ATM sind weit verbreitet, was auch notwendig ist, da überraschenderweise viele Hotels keine Kreditkarten akzeptieren und auf Barzahlung bestehen.

Land der Farben

Faszinierend ist, wie Mexikaner mit Farben umgehen. Die extrovertierte Buntheit, die sich so selbstbewusst präsentiert, ist eines der Markenzeichen des Landes, bei dem indigene und koloniale Einflüsse verschmelzen. Das Farbspektakel ist in Mexiko allgegenwärtig: Märkte, ja ganze Straßenfronten wirken wie in eine Farbpalette getaucht. Knallbunt sind auch die Heiligenbilder und bemalten Schädel des Totenkultes, die ungeheuer populär sind. Bunt ist die Kleidung des Alltags und bunt sind natürlich die traditionellen Kostüme, die voller Stolz an Festtagen angelegt werden. Das Beste, nichts wirkt deplatziert, alles passt. Egal was uns in der Schule zur Farblehre erzählt wird, in Mexiko gelten andere Regeln. Ästhetik ist am Ende eben das, was gefällt. Uns jedenfalls hat das bunte Mexiko begeistert.

Dies und das …

Entschleunigt leben und die Dinge angehen, ist in Mexiko niemals falsch. Dazu gehört auch die Siesta zu respektieren, die mancherorts sehr ernst genommen wird. Ansonsten ist gelebtes Desinteresse eine neue Erfahrung für uns, etwas, was wir aus Asien so nicht kennen. Dort nämlich werden wir in aller Regel schneller wahrgenommen und aufmerksamer behandelt. Aber vielleicht verstehen es die Menschen in Asien einfach besser, uns einen Eindruck zu verschaffen, der uns fröhlich stimmt. In Mexiko geht es im Verhältnis zwischen Fremden und Einheimischen immer um den Austausch von Geld: Entweder in Form von Almosen, oder als Bezahlung für Ware und Dienstleistungen oder für irgendeinen Service.

Noch ein Wort zur Sicherheit: Warnungen finden sich viele, je nach Region sogar sehr ernsthafte. Wir haben eigentlich damit nur das gemacht, was wir überall tun, nämlich uns mit der normalen Vorsicht bewegt die man als Großstädter im Blut, hat und vermieden, uns auffällig zu verhalten. Persönlich fühlten wir uns während der gesamten Reise niemals bedroht oder belästigt. Wir erleben Mexiko als sicheres Reiseland.

Yukatan, Palenque, San Cristobal, Puebla, Oaxaca, Oaxaca-Umgebung, Mexico-City, Puerto Escondido,Morelia, Guanajuato

Mexiko Tagebuch, Teil 1

Mexiko Tagebuch, Teil 2

Schreibe einen Kommentar