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Upper Mustang Trek

Auf die Trekking-Tour nach Upper Mustang waren wir besonders gespannt, hatten wir doch Teile von Mustang bereits bei einer vorherigen Wanderung kennengelernt. Damals standen wir vor dem Kontrollpunkt, wo die Permits für Mustang vorgelegt werden und schauten in das weit vor uns liegende Tal, dem Zugang zum ehemals verbotene Königreich,das erst 1992 für den Tourismus geöffnet wurde und sich aufgrund seiner langen Isolation viel von seinen alten, buddhistischen Traditionen bewahren konnte.

Die wichtigsten logistischen Vorbereitungen hatten wir bereits in Pokhara getroffen, uns dort auch die „Eintrittskarten“, also die notwendigen Permits besorgt, USD 500 pro Person für 10 Tage. Begleitet wurden wir von unserem Guide, der schon die letzten Touren mit uns unternommen hatte und einem Träger. Insgesamt hatten wir für diese Tour der Superlative einen Zeitrahmen von 17 Tagen veranschlagt, davon alleine 7 Tage für die Transporte per Auto und Bus sowie An- und Abmarsch.

Unsere Wanderung führte uns durch das Kali Gandaki-Tal, mit fantastischen Aussichten auf Nilgiri, Dhaulagiri und Annapurna. Hier formt der Kali Gandaki die tiefste Schlucht der Welt. Der Kali Gandaki ist älter als der Himalaya und floss schon in den Indischen Ozean, als es das höchste Gebirge der Welt noch gar nicht gab. Mit etwas Glück lassen sich hier sogar noch Versteinerungen von Meerestieren finden, die hier in grauer Urzeit heimisch waren. Eine klimatische Besonderheit macht das Durchwandern zu einem besonders fühlsamen Erleben, nämlich die Sturmböen, die jeden Tag, mit einer erstaunlichen Regelmäßigkeit einsetzen und dem Wanderer entweder von Vorne treffen oder von hinten kommend vorantreiben. An manchen Passagen empfiehlt es sich für den Weg unbedingt festanliegende Kleidung und Gesichtsschutz im Tagesrucksack zu haben, der Sturm wirbelt auch Sand und kleine Steinchen um dich herum.

In Kagbeni, dem Tor zum Upper Mustang, begann die eigentliche Mustang-Tour. Kagbeni selbst ist bereits sehenswert, mit seinem alten Kloster und dem bunten Treiben vor einer malerischen Gebirgskulisse. Am Kontrollpunkt, der wie ein kleiner Grenzübergang besetzt ist, startete der Weg in ein faszinierendes, unglaublich schönes Hochplateau, das mit seiner wüstenartigen Hochgebirgslandschaft sehr an Tibet erinnert und in krassem Kontrast zu der anfänglich subtropischen Landschaft der Annapurna-Region steht.

Wir wanderten – typisch für Nepal – regelmäßig auf und ab. Immer wenn man meint, bereits auf höchstem Niveau angelangt zu sein, wird ein neuer Abstieg fällig, um danach wieder aufzusteigen. Während der gesamten Tour gab es technisch gesehen kaum schwierige Passagen. Der Weg führte größtenteils auf gut begehbaren Pfaden. Gleichwohl muss man, schon wegen der Überquerung mehrerer, hoher Pässe, eine gute Kondition mitbringen, die Distanzen erfordern Kraft und Ausdauer.

Die Wanderung führte von Dorf zu Dorf. Dort trafen wir auf gelebte, buddhistisch-tibetische Traditionen, herzliche, gastfreundliche Bewohner, besuchten alte, buddhistische Klöster und genossen die außergewöhnlichen kulturellen und landschaftlichen Eindrücke. Übernachten konnten wir in einfachen Guesthouses, wo überwiegend sehr schmackhafte, tibetisch geprägte Gerichte serviert wurden und natürlich die Spezialitäten der Region: alles, was sich mit der Zutat „Apfel“ zubereiten lässt. Angefangen von leckeren Apple-Pies, Pancakes mit Äpfeln, getrocknete Apfelscheiben und selbstverständlich Apfel-Schnaps. Aus Mustang werden die leckersten Äpfel Nepals in alle Landesteile verschickt.

Nach mehreren Tagen Wanderung, die wir zunehmend besser bewältigten, schließlich hatten wir uns körperlich ja schnell auf die Höhe einstellen können, wir bewegten uns meistens zwischen 3.500 – 4.200 Höhenmetern, erreichten wir die Hauptstadt Mustangs, Lo Manthang. Jeder Ort, den wir auf unserer Tour angesteuert hatten, bot Besonderheiten, jeder Pass, den wir bewältigten, war ein spezielles Erlebnis mit unvergesslichen Ausblicken auf die spektakuläre Bergwelt. Das alles lässt sich am besten mit den Bildern beschreiben, von denen wir nur einige hier präsentieren können.

Wichtige Station auf dem Rückweg von Upper Mustang war Muktinath, das formal betrachtet schon außerhalb der permitpflichtigen Sonderregion liegt. Hier stößt der Weg aus Upper Mustang auf die bei Trekkern beliebte Annapurna-Runde.

Muktinath ist die erste Station nach dem berühmten Thorong La (Passhöhe 5.416 m) und bekannt für seine hinduistisch-buddhistisch verwobene Tempelanlage. Sie gilt den Gläubigen beider Religionen als besonders heilig, weil dort die verschiedenen Elemente: Feuer (in Form von Naturgasflammen aus der Erde), Wasser (in Form von eiskalten Quellen) Himmel und Erde an einem Ort zusammen kommen. Hier finden sich auch viele hinduistische Pilger aus Indien und Nepal und natürlich die solchen Orten eigene Betriebsamkeit aus Händlern, heiligen Männern und Besuchern aus aller Welt.

 

Nach der anstrengenden Tour durch Upper Mustang begrüßten wir in Muktinath besonders das breite Spektrum an kulinarischen Genüssen und unser Hotelzimmer mit eigenem Bad und warmer Dusche. Manchmal hatten wir uns ja während der Tour mit sehr viel einfacheren Unterkünften und Bucket Showern bescheiden müssen.

Von Muktinath wanderten wir wieder entlang des Kali Gandaki Flusses in mehreren Tagesmärschen zurück und nahmen unterwegs, von einem der am Weg liegenden Orte, den Bus nach Beni. Pokhara erwartete uns schon mit Massagen, gutem Essen, bequemen Unterkünften und natürlich entspannten Stunden am Fewa See.

Die Tour nach Upper Mustang kann bedeutend gekürzt werden, wenn man statt des langen Fußmarsches direkt nach Jomsom fliegt. Allerdings verpasst man damit viele schöne Eindrücke und verkürzt die Akklimatisierung an die anstehenden Höhen in Upper Mustang. Deswegen: wer kein zeitliches Problem hat, sollte auch diese Etappe einplanen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Dass Mustang für den Besucher Nepals immer noch ein ganz besonderes Erlebnis ist, können wir bestätigen. Betonung auf „noch“ – denn Änderungen zeichnen sich bereits ab. Die Region wird wirtschaftlich erschlossen, Straßen und Infrastruktur wachsen sichtbar und rapide. Wir drücken den Menschen dort die Daumen, dass der Ausbau tatsächlich Verbesserungen der Lebenssituation mit sich bringt und das Erhaltenswerte, nämlich Natur und Traditionen, sich mit der eindringenden Moderne zum Guten verbindet.

 

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