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Periyar

Aus dem reichhaltigen Angebot von Aktivitäten in Periyar empfiehlt es sich, das Border Hiking und das Bamboo Rafting auszuwählen. Nach Lust und Laune können aber auch Ayurvedische Massagen, Tanzvorführungen und etliches Folkloristisches mehr gebucht werden.

Da bereits die beiden erstgenannten Angebote jeweils eine ganzen Tag dauern, haben wir es bei diesen belassen.

… wird verkauft als eine 9-stündige Wandertour durch das Periyar Tiger Reserve mit der Möglichkeit, wilde Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können und verläuft im Grenzgebiet zwischen Kerala und Tamil Nadu. Für die Touren werden kleine Besuchergruppen nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt. In unserem Fall hatten wir Glück, die beiden Deutschen und die zwei Schweizer, mit denen wir in einer Gruppe waren, entpuppten sich als angenehme, interessante Zeitgenossen, mit denen wir uns über der Tag auch angeregt unterhalten konnten. Für den Tag werden Essenspakete (Frühstück und Mittagessen) und Wasser in kleinen Rucksäckchen verteilt. Zur Ausrüstung gehören auch Blutegel-Gamaschen, eine Art Socken aus festem Stoff, die übergestreift werden wie ein zweiter Strumpf um dann den Schuh drüber zu ziehen. Geführt wurde die Gruppe von 3 Rangern. Der Scout unter ihnen, war leicht zu erkennen an seinem Sonnenschirmhütchen und der Flinte, die er aber so geschultert hielt, als ob er damit uns, und nicht etwa Tiger und Bären, im Schach halten wollte.

Der Weg durch Mischwald aus Palmen, Teak-, Palisander, Banyan-, Guavenbäumen, Kardamompflanzen, Zimtgewächsen und was hier sonst in aller Vielfalt gedeiht, ist vom Schwierigkeitsgrad her eher einfach. Die Wanderung verläuft durch sehr unterschiedliches Gelände und so liefen wir durch dichten Urwald, sprangen über unzählige kleine Bäche, versanken im Sumpf und kletterten bis auf 1.300 m hohe Hügel, die uns imposante Ausblicke auf die Ebene darunter gewährte, die bereits zu Tamil Nadu gehört. 9 Stunden wandern hört sich schlimmer als es ist, da die Tour durch mehrere, zum Teil längere Pausen aufgelockert wird.

Wer mit der Erwartung startet, durch eine Art Zoo geführt zu werden, wird enttäuscht sein. Besser ist es, die Tour als einen Gang durch schöne Natur anzunehmen, der möglicherweise, mit viel Glück, auch mal eine Tiersicht liefert. Unseren Weg kreuzten an diesem Tag: Einige Riesenhörnchen, Rehe und Hirsche, Spinnen, Schmetterlinge, unzählige Vögel und Affen und leider auch Blutegel. Dazu gab es stumme Hinweise auf die Anwesenheit von anderen Kreaturen, die dieses Gebiet wenigstens gerne als WC benutzen und zwar in Form von Losung vom Elefanten, Bären, Büffeln und wilden Hunden. Noch stummere Zeugen waren die kleine tote Schlange und die abgeworfene Haut einer kleinen Kobra.

Gleichwohl war der Tag für uns unterhaltsam und interessant. Überteuert zwar, aber immerhin haben wir uns mit der Erkenntnis verabschiedet, etwas für die Arbeitsplätze der Ranger und für den Erhalt dieses wichtigen, geschützten Gebietes getan zu haben und natürlich auch für die Tiere, wo immer sie gesteckt haben mögen.

… wird ebenfalls als eine Wanderung verkauft, bei der man Tiere in freier Wildbahn beobachten kann. Allerdings mit einer Besonderheit: Bestandteil des Paketes ist eine Floßfahrt über den Periyar Lake, einem Stausee, der vor über einhundert Jahren von den Briten angelegt wurde und sich harmonisch so in die Landschaft einfügt, als wäre er immer schon da gewesen. Die Ausrüstung, die den Trekkern mitgegeben wird, unterscheidet sich nicht von der Border Tour: Frühstücks- und Lunchpaket, Wasser und natürlich die Überziehsocken gegen die Egel. Auch hier sind die immer unerlässlich. Jeder Versuch, es ohne zu versuchen, würde jämmerlich enden. Bei dieser Tour sind die Gruppen größer, unsere bestand aus 12 Besuchern und 7 oder 8 Rangern. Die Chancen auf Tierbegegnungen sind nicht höher als bei der anderen Tour, allerdings hatten wir den Eindruck, dass die Egel deutlich unterrepräsentiert waren. Oder lag’s am Wetter? Gegen Mittag darf die Gruppe auf Bambusflöße aufsitzen; unsere 12er-Gruppe verteilte sich auf 3 dieser Pontone und dann fuhrn‘ wir übern See. Eine angenehme, beschauliche Fahrt, rudern durften die Ranger – und das war gut so. Schon deswegen, weil man es sich als Passagier recht bequem einrichten kann und die Entschleunigung voll genießen darf.

Mit Glück, das hatten wir an diesem Tag, sind die Ranger ausgezeichnet informiert und können alles, was da kreucht und fleucht, wächst und gedeiht erklären und vorführen. An Sichtungen lässt sich verzeichnen eine Herde Gaur und Nilgiri Languren, die es übrigens weltweit nur in dieser Region gibt. Okay, irgendein Zoo in Deutschland soll noch einige haben, aber das zählt nicht.

Natürlich waren wir nicht davon ausgegangen, wilde Elefanten am See beim Baden oder einen Tiger bei der Jagd zu beobachten, aber insgeheim erhofft hatten wir es uns schon. So mussten wir uns mit der Sichtung des Papptigers am Parkeingang zufrieden geben. Aber trotzdem, diese Tour war richtig anspruchsvoll und ist absolut empfehlenswert.

Was uns auffiel und wie wir hierher kamen.

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