Uttarakhand im Nordwesten Indiens | W.E.G.

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Uttarakhand

Uttarakhand entdecken wir bei unseren Recherchen nach passenden Trekkinggebieten im indischen Himalaya. Dieser Bundesstaat hat einiges zu bieten, verspricht doch seine geografische Lage bereits, dass hier Aktivurlaub, so wir es lieben, möglich ist. Die Region ist von Delhi aus gut erreichbar, mit dem Auto brauchen wir vom Flughafen bis nach Haridwar etwa 5 Stunden, das ist für indische Verhältnisse gerade mal eine Vorortverbindung.

Uttarakhand liegt im Nordwesten Indiens, grenzt nördlich an Tibet/China und östlich an Nepal. Hier finden wir Anschluss an die Ausläufer des Himalaya. Das Hochgebirge reicht in Höhen weit über 7.000 Meter, der Nanda Devi, mit seinen 7.816 Metern höchster Berg Indiens, liegt hier, sowie etliche Sechstausender. Einige Regionen, etwa Garhwal und Almora, erstrecken sich bis in mittlere Höhenlagen und sind ideal für Höhenwanderungen. Waldreich ist es dort und die Trekkingtouren führen weit hinauf zu Gipfeln und Gletschern, großartigen Landschaften, wie dem Nainital, dem „Valley of Flowers“ oder über legendäre Pässe wie den Kuari, auch bekannt als Curzon’s Trail. 

Aber aufgepasst, anders als Nepal bietet Uttarakhand keine Teahouse-Routen, hier wird in Zelten campiert. Ausrüstung und Proviant müssen mitgebracht werden. Das lässt sich organisieren, viele örtliche Anbieter sorgen für entsprechend ausgerüstete Begleitung. Alles lässt sich von den Profis mieten, sogar Schlafsäcke, die bei den kühlen Nächten im Zelt unerlässlich sind.

Der Bundesstaat ist flächenmässig kaum größer als die Schweiz und hat nur rund 8 Millionen Einwohner. Ein Klacks für Indien, mit einer Bevölkerung von insgesamt mehr als tausend Millionen Menschen. Ethnisch eine Heimat für Stammesgruppen, die sich traditionell immer mehr an Nepal und Tibet orientiert haben als am Süden, präsentiert Uttarakand sich als eine Mischung aus hinduistischen und tibetisch-buddhistischen Einflüssen. Dabei finden sich gerade hier viele Heiligtümer, die in der hinduistischen Mythologie eine besondere Bedeutung haben und jedes Jahr das Ziel von hundertausenden Pilgern sind. Die Quellflüsse des Ganges entspringen in diesem Staat, Kedarnath mit einem der wichtigsten Shiva Tempel finden wir hier und natürlich Haridwar und Rishikesh. Die letztgenannten Orte sind auch im Westen bekannt. Der eine als Austragungsort des riesigen Festivals, Kumbh Mela, das alle 12 Jahre stattfindet und Millionen von Pilgern anzieht, der andere als ein spirituelles Zentrum für Yoga- und Meditationsbegeisterte. Selbst die Sikhs, eigentlich mehr konzentriert auf ihr Stammland Punjab, gönnen sich in Uttarakhand einen Wallfahrtsort, nämlich das auf 4.632 Meter platzierte Hemkund Sahib, malerisch gelegen mit eigenem Gletschersee und umgeben von 7 Berggipfeln.

Der Bundesstaat hat kaum Industrie, die Wirtschaft besteht vorwiegend aus Agrar- und Forstwirtschaft. Entsprechend schlecht ist es noch um die Infrastruktur bestellt. Die Stromversorgung ist selbst für indische Verhältnisse tendenziell unterirdisch und viele Straßen sind nur mit Geländefahrzeugen passierbar. Auch die wenigen, gut ausgebaute Highways sind anfällig für Erdrutsche, ein Grund, während der Monsummonate zwischen Mai und September besser nicht umherzureisen. Leider bietet sich auch die Eisenbahn nicht als echte Alternative an. Indian Railways verbindet lediglich die Hauptstadt Dehradun und Haridwar mit dem Schienennetz sowie im Süden das Nainital.

Unterkünfte finden sich reichlich, viele davon aber eher auf die Bedürfnisse von Pilgern ausgerichtet, die nur kurz übernachten und wenig Komfort verlangen. Allerdings ist es kein Problem, gerade in den religiösen Zentren Haridwar und Rishikesh, auch besser ausgestattete Herbergen zu finden, bis hin zum Luxusresort, für die begüterten Erlösung-Suchenden.

Vielleicht sind es diese nicht ganz perfekten Zustände, die einen Besuch Uttarakhands zum Abenteuer machen und besonders Individualreisende, wie wir es sind, ansprechen. Hochglanztourismus, den finden wir weiter südlich. Aber ein nicht als Vorzeigeobjekt ausstaffiertes Indien, diese Mischung aus animistischen, tibetischen und hinduistischen Mythen und Traditionen, das lebt hier. Wer weiß, wie lange noch. Bereits bei unserem ersten Besuch treffen wir auf gigantische Stauwerkprojekte, die diese Region nachhaltig verändern und in die Natur eingreifen Ein Grund mehr, Reisen nicht in alle Ewigkeit zu verschieben sondern lieber bald herzukommen.

Haridwar / Rishikesh, Highway 58, Trekking Kuari Pass

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