Prachuap / Sam Roi Yot und Kui Buri Nationalpark

Reisetipps Prachuap / Sam Roi Yot / Kuiburi. Die gemütliche authentische Provinzstadt und die Nationalparks Sam Roi Yot und Kuiburi

Hinter Hua Hin oder kurz davor – je nach dem, ob man von Norden oder von Süden kommt – liegt Prachuap Khiri Khan. Unsere Erwartungen sind eher gering, die Provinzstadt soll uns eigentlich nur als Basiscamp dienen, um zwei weitere Nationalparks zu besuchen. Aber wir müssen bald einräumen, dass wir Prachuap total falsch eingeschätzt haben. Unser Hotel liegt quasi an zwei Straßen. Die Rückfront schaut auf die Strandpromenade, der Haupteingang auf die Thanon Sue Suk Rd., eine gemütliche Meile mit alten Thai-Häusern, kleinen Restaurants und Läden. Das alles ist nicht stylish, sondern authentisch und wir fühlen uns spontan wohl, hier zu sein. Um das Gute abzurunden: in unserer Nachbarschaft ist das Café Milano, wo wir während unseres Aufenthaltes das beste Frühstück haben.

Die Strandpromenade, die wohl 2,5 km der weiten Bucht einfasst, wirkt einfallslos und steril

Betonmauer am Wasser und ein 2 Meter breiter Fußweg. Dann wird es interessanter, auf der Fahrbahn ist ein breiter Abschnitt für Radfahrer separiert. Damit jeder diese Sonderzone auch sehen kann, ist der Asphalt dort blau eingefärbt. Selbstverständlich interpretieren wir das als Einladung, dort die nächsten Tage beim Sonnenaufgang zu laufen. Dabei sind wir nicht allein, auch Thais treiben hier ihren Frühsport.

 

Die etwas langweilige Promenade erwacht am frühen Abend. Dann sitzen die Einheimischen hier, trinken ein Bierchen, schmausen etwas und schwätzen miteinander. Kleine Lokale bauen Tische auf, um ihren Gästen direkt am Meer köstlichen Fisch zu servieren. Am Wochenende unserer Ankunft ist ein Teil der Uferstraße sogar ganz gesperrt für einen Nachtmarkt, der allerlei Leckereien anzubieten hat und viele Stände mit Textilien und Krimskrams, der eben dazu gehören.

Wir suchen in der Bucht Bademöglichkeiten, die von den Konstrukteuren der Promenade offenbar vergessen wurden. Richtung Norden pilgern wir die Bucht entlang. Bei einer Brücke schwenkt die Straße nach rechts, zwischen Bäumen lässt sich zwar ein Stück Strand entdecken, dazwischen Bäume. Aber keine Liegen, keine Schirme, niemand, der hier bewirten und Baht verdienen will. Auch beim Abschnitt, der Golden Beach genannt wird, findet sich nichts, was diesem Namen gerecht würde. Zum Baden brauchen wir eine Alternative, die wir später ganz woanders finden.

An der Biegung, wo die Bucht sich nach Westen krümmt, erhebt sich der Spiegelberg, auf dem eine Pagode erbaut wurde

Die Straßen und Freiflächen unten am Berg sind besetzt von Affen. Keine einzelne Familie, sondern Horden, wohl um die 100 Tiere stark oder mehr. Hier zu schlendern ist alles andere als einladend. Wir nutzen einen Moment, in dem die Affen durch eine Fütterung abgelenkt sind, um zur Rückseite des Berges zu kommen, zu den Treppen, die hoch zur Pagode führen.

Steil geht’s hinauf und Begegnungen mit Affen sind vorprogrammiert, denn auch hier tummelt sich das Volk Hanumans. Wir erinnern den Rat, aggressiven Tieren nicht direkt ins Gesicht zu schauen und erreichen ohne begrapscht zu werden, die Spitze des Berges. Eine tolle Atmosphäre hier oben, wir sind fast allein mit dem Mönch vom Dienst – und mit Affen, die anfangen, sich für uns zu interessieren. Der Ausblick von hier oben ist göttlich, aber ein Rundgang um die Anlage reicht heute völlig.

In die Umgebung, zu den Nationalparks

Unsere geplanten Abstecher zu den Nationalparks schaffen wir von Prachuap aus an einem Tag. Unser Hotel vermittelt uns ein Taxi, das uns 8 Stunden herumfährt, für 1.500 Baht, und ohne am Schluss noch draufzahlen zu müssen. Eine faire Sache, in Hua Hin liegen die Preise für so eine Exkursion deutlich höher.

Sam Roi Yot Nationalpark

Ein riesiger Nationalpark, entlang der Küste des Golfs von Siam, dessen Name übersetzt bedeutet „Der Berg mit 300 Gipfeln“ und angesichts der vielen Karstberge, die aus den Mangrovensümpfen herausragen, die Landschaft trefflich beschreibt. Hier gibt es viele Unternehmungsmöglichkeiten; wir entscheiden uns für den Besuch der Phraya Nakon Höhle.

Ein großer Parkplatz zeigt, hier herrscht reger Besucherandrang. Am Eingang trennt sich die Masse, entweder fährt man den ersten Teil der Route ins Parkinnere mit dem Boot, oder man wählt den beschwerlicheren Anmarsch zu Fuß über den Berg. Wer schon einiges von uns gelesen hat weiß, dass wir die Boote nicht beachten und uns unverzüglich an den Aufstieg machen. Steile Treppen, schweißtreibend zwar aber mit jeder Stufe wird der Ausblick nach unten spannender.

Mit Fotopausen brauchen wir für diesen Teil ca. 20 Minuten, kommen dann in einem grünen, bewaldeten Tal an, mit dem schönem Laem Sala Beach. Dort legen die Zubringerboote an. Von jetzt ab gilt es nur noch Höhen zu bewältigen. Ziel ist die Phraya Nakon Höhle, die jedermann einen beinharten Aufstieg abverlangt. Es ist wie eine kleine Pilgerreise, bei der am Ende eine erleuchtende Belohnung wartet. Am Wegesbeginn sehen wir Warnhinweise: Ältere und Kinder sollten überlegen, ob sie die Anstrengung auf sich nehmen wollen. Wir fühlen uns nicht angesprochen und erreichen den Höhlengang nach 20 Minuten, klatschnass den Höhleneingang. Schweiß ist der Tribut den alle zahlen müssen..

Der Anblick am Höhleneingang ist überwältigend

Was hier zu bestaunen ist, gehört zu den herausragendsten Sehenswürdigkeiten weltweit: Eine zum Himmel offene Höhle. Im Inneren, zwischen schroffen Felsen und surreal wirkender Vegetation ein goldener, buddhistischer Pavillon, gerade mystisch illuminiert durch Sonnenstrahlen. Das zu sehen, lohnt jede Anstrengung. Wichtig: so etwas erlebt man nur bis 11 Uhr, danach strahlt die Sonne nicht mehr in die Höhle.

Wir verbringen einige Zeit in der riesigen Höhle und haben Glück; es sind kaum Leute da, es herrscht eine friedliche Stille und wir genießen die besondere Stimmung, die hier herrscht.

What goes up, must come down ….“ wir sehen uns satt und kehren zurück zum Tal. Erfrischungen gibt’s in einem Restaurant, zu dem ein Campingplatz gehört, und Erholung am Sandstrand, auf Klappliegen, die man mieten kann. Es wäre perfekt, hätten wir Badezeug dabei, aber darauf hat uns zuvor niemand aufmerksam gemacht.

Gut erholt, vielleicht auch beflügelt durch das erleuchtende Erlebnis in der Phraya Nakhon Höhle, schaffen wir den Rückweg über den Berg in 10 Minuten. Faszit: dieser Besuch ist ein Muss!

Das wichtigste zum Sam Roi Yot NP auf einen Blick:

Öffnungszeiten täglich: 8:00 – 16:30 Uhr, möglichst gegen 10 Uhr auf dem Parkplatz ankommen

Eintritt: 200 Baht pro Person / Tiere: Vielleicht, bis aus einen Brillenlanguren sehen wir keines / Besonderheiten: Es gibt einen Campingbereich / Wanderung ohne Begleitung ist möglich / Highlight: Phraya Nakhon Höhle

Kui Buri Nationalpark

Unser nächstes Ziel, der von Pratchuap 60 km entfernte Kui Buri Nationalpark, ist bekannt wegen seines Wildbestandes. Die Chancen, wilde Elefanten zu beobachten, sollen hier am Größten sein. Nach Erledigung der Zutrittsformalitäten fahren wir auf der Ladefläche eines SUV Pickups mit unserem Ranger in den Park und steuern zunächst einen Beobachtungspunkt an. Tatsächlich, da sind Elefanten, aber weit entfernt, etwa 300 Meter, kaum mit dem Auge auszumachen, eine Herde von etwa 8 Tieren, die sich leider nicht in unsere Richtung bewegt. Wir suchen weitere Beobachtungspunkte auf, sehen Gaur, Wildrinder, nehmen das Flattern von Nashornvögeln mit. Etwas enttäuscht sind wir, aber erzwingen lässt sich nichts, wir sind eben nicht im Zoo.

Es wird Zeit für die Rückfahrt, wir passieren noch einmal den allerersten Beobachtungspunkt, wo sich jetzt etwas tut. Wohl nur noch 150 Meter entfernt bewegen sich zwei Gruppen von Elefanten, etwa 10 Tiere, dazwischen Babyelefanten.

Weiter fahren wir in Richtung Eingang als es aufregend wird. Erst sichten wir 2 Elefanten direkt vor uns auf dem Weg. Dann, gerade als Christiane sagt: „Es riecht nach Tier“, entdecken wir dicht an der Straße im Buschwerk 4 Elefanten, Distanz keine 10 Meter. Toll. Vielleicht sollte man bei solchen Besichtigungen mit einer Rückfahrt beginnen, offenbar bringt das mehr, will man Tiere sehen. Im übrigen müssen wir feststellen, der Park selbst ist bereits eine Augenweide, die sich lohnt zu sehen.

Das wichtigste zum Kui Buri NP auf einen Blick:

Öffnungszeiten täglich: 14:00 – 17:30 Uhr / optional länger, um Beobachtungen abzuschließen

Eintritt: 200 Baht pro Person / Shuttle mit SUV ubd Rangerbegleitung: 850 Baht pro Wagen / Tiere: Elefanten, Gaur, Wildrinder, Rehe und Hornbills

Bleibt noch die Frage nach Baden und Strand in Prachuap

Die können wir am letzten Tag lösen. Dafür bietet sich nämlich die Ao Manao, eine Bucht südlich der Stadt, an. Wir fahren dafür rund 3,5 km mit dem Tuktuk, vorbei an einem größeren Wat, dann durch die Garnison der Luftwaffe. Achtung, am Eingang muss der Reisepass vorgelegt werden. Der Strand, den man dann erreicht, hat eigentlich alles was wir suchen: Klappliegen, Sonnenschirme und Restaurants.

Allerdings gibt es auch Minuspunkte. Nachteilig ist nämlich dass, die Sonne schon am frühen Nachmittag hinter den hohen Bäumen verschwindet und fast der gesamte Strand dann im Schatten liegt. Tja, man kann eben nicht alles haben, in Prachuap, der stillen Provinzstadt am Meer, an die wir uns gern erinnern.

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