Auf nach Jaisalmer

Unterwegs nach Jaisalmer. Mit einem Monster von einem Reisebus rostig, bedrohlich

Das Prinzip ist zwar ok, sich als Reisender nicht mit dem Beschaffen von Fahrkarten etc. zu belasten, wenn es andere gibt, die das viel professioneller für einen erledigen können. Aber jeder Grundsatz hat natürlich seine Ausnahmen und das heute war so ein Tag, sich den zweiten Lehrsatz ins Gedächtnis zu rufen, der für Reisende unabdingbar ist: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Danke, Lenin).

Unser guter Herbergsvater hatte Bustickets für uns besorgt und alles schien gut zu sein

Jedenfalls solange, bis wir am Terminal ankamen und den Schlamassel entdeckten. Wir erblickten ein Monster von einem Reisebus, rostig, löchrig, bedrohlich. Das Innere war so, wie wohl Jonas Wal ausgestattet gewesen ist, ein dunkles, käfigartiges Loch. Alles, was sich ramponieren lässt, war ramponiert. Dieses Ungetüm zu sehen und zum Entschluss zu kommen, niemals auch nur einen Meter damit befördert zu werden, war eins.

Im Ergebnis waren wir zur P1070965 KopieAbfahrtszeit nicht unterwegs ,sondern saßen wieder in der Lobby unseres Hotels und bedrängten die Wirtsleute, eine Lösung des Problems zu finden. Letztlich blieb uns nur übrig, die Strecke mit dem Taxi zu fahren. Zu einem vertretbaren Preis und zu angenehmen Bedingungen. Gute 4 Stunden später erreichten wir unser Hotel in Jaisalmer und blickten auf ein reserviertes Zimmer, das verdächtig nahe in der Kategorie des Busses, den wir am Vormittag fluchtartig verlassen hatten, angesiedelt schien.

Solche Tage hat man eben

Wir überlebten auch diesen und auch die Nacht in einem Bett, das aus den Gründerjahren des 800-jährigen Forts stammen musste. Nein, keiner der das hier liest, will jetzt Details erfahren. Am Morgen machten wir dem Hotelier klar, dass wir uns verabschieden würden und wechselten ins Hotel Victoria. Glückes Geschick oder auch nur Zufall, der Hotelmanager, ein Nepali, wie sich herausstellte, erkannte an Christianes Kette das Buddha-Bildchen, fühlte eine Welle des Vertrauens in sich emporsteigen und ließ sich auf einen Handel mit uns ein. Das eigentlich teure, im Preis unverhandelbare Zimmer wurde uns, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, stark verbilligt überlassen. Als Ehrenmann schweige ich natürlich und werde nicht erwähnen, dass wir pro Nacht 20% Rabatt erhielten. Den Abend verbrachten wir mit unserem neuen nepalesischen Freund, der schon lange nicht mehr in seiner Heimat gewesen war und sich von uns berichten ließ, was wir dort die letzten Jahre erlebt hatten, auch unser Abenteuer mit dem verheerenden Erdeben im letzten April, wo wir mit viel Glück noch rechtzeitig aus unserem Guesthouse entkommen konnten, bevor es unbetretbar wurde. Klar, wir zeigten auch Bilder aus Nepal, die guten und die schlechten Szenen.

Wir empfehlen dem Reisenden das runde Zimmer

Nehmt das mit dem tollen Alkoven-Balkon, der eine Aussicht über die Stadt und weite Umgebung erlaubt.

Vor unserer Rückkehr nach Jodhpur verbrachten wir noch einige interessante Tage in und um Jaisalmer herum und trafen dort auch Andreas und Heiko, die sich wohl in den Kopf gesetzt hatten, als eine Art spirituelle Scouts in den nächsten Tagen immer schon dort zu sein, wo wir auch hinwollten. Das war fast ein wenig wie das Märchen vom Hasen und Igel. Tolle Old Boys, wir haben das an einem gemeinsamen Abend, später in Udaipur bestätigt bekommen.

Mehr zu unserem Indien: 

Du weisst, dass Du in India bist … Incredible India ist für alle da,Delhi, Uttar Pradesh, Rajasthan, Maharashtra, Goa, Karnataka, Kerala,Tamil Nadu, Himachal Pradesh, Punjab, Uttarakhand, Odisha (Orissa)Andhra Pradesh,

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