Es gibt viel zu sehn, fahren wir doch hin

Unterwegs nach Südostasien. Begleitet uns im Billigflieger nach Thailand. Nach einem kurzem Aufenthalt in Bangkok planen wir, in Indonesien anzukommen

Ende März, irgendwo am Rande Kölns. Wir saßen in einem spärlich möblierten Saal, umgeben von sitzenden, liegenden, kauernden Menschen. Zwischen angebrochenen Keksschachteln, Obstresten, dampfenden Pappbechern voller Kaffee. Um uns Leute, die sich 4-stöckige, in Heimarbeit belegte Stullen ins Gesicht drückten. Wo waren wir? Richtig, im Flughafen. Wartehalle B 30, zusammen mit ein paar hundert anderen Passagieren eines Low-Cost-Carriers, kurz vor Abflug. Früher durften wir das übrigens noch Billigflieger nennen und wenigstens ohne Zuzahlung das Gepäck am Schalter aufgeben, mussten aber bei der Landung klatschen.

Heute ist Reisen manchmal etwas anders. Über allem schwebt die Kostenguillotine

Um günstig, aber nicht spartanisch wegzukommen, hatten wir uns Tickets im sogenannten mittleren Preissegment gegönnt, bei einer Fluggesellschaft, die mit Spott-Billig-Preisen wirbt, aber tief im Kleingedruckten versteckt, dass die vollmundig vorgestellten Tiefstpreise nur realisierbar sind, wenn der Reisende auf alles, außer den Flug selbst, verzichtet. Man kann enorm preiswert unterwegs sein, verzichtet man auf Gepäck, Verpflegung, Lieblings-Sitzplätze und bald wahrscheinlich noch auf unentgeltliche Toilettengänge und Spucktüten mit dem Logo des Anbieters.

Luxusklasse hin, Sperrholzklasse her, wir waren wieder unterwegs: Ziel Südostasien

Dieses Mal jedoch ein wenig südlicher und noch östlicher, als beim letzten Trip: Es sollte, nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Bangkok, weitergehen in Richtung Indonesien.

Die gut 3 Wochen Heimaturlaub hatten uns gut getan und natürlich haben wir auch das Pflichtenheft abgearbeitet. Es gibt halt immer wieder Dinge, die es nicht dulden, aus der Ferne organisiert und bearbeitet zu werden und sei es nur die obligatorische jährliche Einkommensteuererklärung. Kleiner Hinweis an den deutschen Fiskus, falls ein Steuerfuzzie das hier lesen sollte: In England funktioniert so etwas bereits voll Online! Das heißt wer will, macht sie über Wifi aus einem Straßencafé in Vientiane heraus.

Zurück zur Reise: Die Langstecke war fast so etwas wie erträglich

Und das, obwohl wir kaum auf das Unterhaltungsangebot der Mediathek an Bord zugreifen wollten. Wir hatten die Filme und Serien, des Programms bereits auswendig drauf, einer der wirklichen Nachteile, wenn man in einem Kalendermonat zweimal mit demselben Anbieter die gleiche Strecke fliegt. Und beim Black Jack hatte ich bereits über dem Kaspischen Meer geschätzte 350.000 $ versenkt.

Bangkok, nach dem Verlassen des klimatisierten Flughafens, fühlte sich an wie eine aufgeheizte Waschküche und sah unter der dicken Wolkenschicht leider auch so aus. Wissend, dass über den Wolken hier tagsüber immer die Sonne herab brennt und fühlend, dass die Luftfeuchtigkeit das Hemd bereits am Körper vorwäscht, machten wir das beste aus dem Aufenthalt, der ja nur ein Zwischenstopp sein sollte. In Bangkok gibt es keine Langeweile.

Wir waren wieder im buntesten Viertel abgestiegen

Eine Armlänge von der Khao San Road, mitten im Trubel und doch mit einem stillen Zimmer.

Um Bangkok noch besser kennen zu lernen, hatten wir uns wieder einiges vorgenommen. Für den Folgetag wählten wir ein Kurzprogramm und besuchten am Vormittag einen der Floating Markets in der Nähe. Auch wenn es dort sehr touristisch zuging, die Tour war den Aufwand wert – und was den thaiseitig organisierten Teil angeht, wieder perfekt geplant und umgesetzt. So ist das in Thailand, der Tourist kann sich mit geschlossenen Augen fallen lassen, er landet immer weich.

Nachmittags ging’s auf einen Besuch zum Golden Mount

Ein besonderer Tempel, der phantastische Ausblicke über die Stadt bietet. Auf dem “Berg” war es angenehm windig und die Stimmung in der Sonne des späten Nachmittags war umwerfend. 

Nach Bangkok stand Indonesien auf dem Plan

Abflug am nächsten Vormittag mit Air Asia, einem Hardcore-Billigflieger, neben dem sich europäische Fluggesellschaften recht barock ausnehmen. Hier muss sogar das Einchecken bezahlt werden. Solche Verhältnisse müssen mit buddhistischer Abgeklärtheit verarbeitet werden, will man sich nicht die Reise versauen. Om mani padme hum.

 

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