In zwei Wochen durch Malaysia

Unser Malaysia in 2 Wochen

Malaysia. Nicht das kleinste, aber eines der überschaubarsten Länder Südostasiens. Reserviert haben wir dafür gute 14 Tage. Mit anderen Worten, es geht in zwei Wochen durch Malaysia.  Eine Reise von Nord nach Süd ist in dieser Zeit zu schaffen, ohne dass wir Geschwindigkeitsrekorde brechen müssen. Auch in der Nachbetrachtung reicht dieser Zeitraum durchaus, sich von diesem freundlichen Land ein gutes Bild zu machen. Natürlich auch, um genug Erzählstoff mitzunehmen für zuhause und Motivation, für vertiefende Reisen. Unsere Route ist übrigens echt simpel: Aus Thailand eintreffend geht es quer durch Malaysia, mit einem Abstecher in die Berge. Danach Richtung Singapur.

Ein lockerer Grenzübertritt

Irgendwo lesen wir, dass die Grenzregion auf thailändischer Seite nicht ganz geheuer sei. Vor allem für Bahnreisende. Wir halten das für ein Gerücht vergangener Zeiten. Aber nicht deswegen buchen wir von Krabi die letzte Etappe im Bus, sondern einfach deswegen, weil es schneller ist, als mit dem Zug. Über die Highways mag an einigen Stellen zwar umständlich sein, aber als gefährlich erleben wir es nie.

An einer modernen Grenzstation, die uns ziemlich überdimensioniert vorkommt, werden wir abgefertigt. An beiden Checkpoints, dem thailändischen wie dem malaysischem, können wir nach Beendigung der Formalitäten wieder in unseren Bus steigen. Tatsächlich läuft dann alles locker und geschmeidig ab. Lästige Formulare sind für die Einreise nicht auszufüllen. Dafür erleben wir Hightech pur: Scannen des Passes und biometrische Identifizierung über Fingerabdruck sind Standard. Ein freundliches „Welcome to Malaysia“ sowie der obligatorische Stempel in den Pass, bestätigen: Wir sind drin.

Wie an fast allen Einreisepunkten, die nicht an Flughäfen liegen, vermissen wir Wechselstuben und ATMs. Und leider finden wir auch keine Shops, eine lokale Sim-Karte zu besorgen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Inzwischen ist es Abend. Unsere Sorge, ohne Ortskenntnisse und einheimische Zahlungsmittel mitten in einer fremden Großstadt abgesetzt zu werden, ist unbegründet. Zum Service der Busfahrt gehört, uns direkt beim Hotel abzusetzen. Wunderbar, wir sind in George Town auf der Insel Penang. Wie es uns dort ergeht, könnt Ihr hier nachlesen

Ins Innere Malaysias

Der Kalender verheißt eine tolle Zeit für alle Chinesen. Ihr Neujahrsfest rückt nämlich näher und damit Fragen der Logistik, die wir lösen müssen. Wie ist es mit Tickets für Transportmittel? Bekommen wir Unterkünfte zu bezahlbaren Preisen? Müssen wir uns mit Zwischenverpflegung eindecken? Kurz gefasst: Ja, alles funktioniert. Kleinere Probleme überspielen wir und die größeren sitzen wir aus. Aber dazu später mehr. Zunächst besuchen wir Ipoh. Tickets für den Bus gibt es bei einer Agentur um die Ecke. Das kostet 78 Ringgit. Die Abholung mit dem Zubringer läuft etwas holperig, aber letztlich sitzen wir im Bus. Überraschung, es ist ein Modell mit 3 Sitzen in einer Reihe. Ein Bus, plüschig und komfortabel, mit jeder Menge Beinfreiheit. Die Fahrt ist angenehm, für durch wunderschöne Waldgebiete und keine zwei Stunden später erreichen wir den Busterminal in Ipoh. Der liegt etwa 10 km außerhalb der Stadt und ist nicht per Shuttle ans Zentrum angebunden. Taxis sind kostspielig und bestärken uns im Vorhaben, die Grab-App herunterzuladen.

Vorsorglich reservieren wir bei der Ankunft gleich Bustickets für die Weiterfahrt nach Tanah Rata in den Cameron Highlands. Und am selben Tag – der kluge Reisende sorgt vor – Eisenbahntickets nach Kuala Lumpur.

Ipoh, das wie die kleine Schwester von George Town wirkt, könnte man vielleicht auslassen. Aber auch dort finden wir einiges, was es wert ist, besichtigt zu werden. Und überhaupt, nicht jeder Ort muss spektakuläre Highlights bieten. Manchmal genügt bereits eine Gemütlichkeit, um sich gut zu fühlen. Die finden wir. Wie es uns sonst noch in Ipoh ergeht, könnt Ihr hier nachlesen.

In die coolen Highlands

Die Busfahrt nach Tanah Rata kostet pro Person 20 Ringgit und wir rechnen mit einer Reisezeit von maximal 2,5 Stunden. Unser Reisetag fällt auf den Beginn des chinesischen Neujahrsfestes. Prompt geraten wir in eine Situation, die sich im wahrsten Sinne des Wortes nur aussitzen lässt. Die Fahrt nach Tanah Rata dauert nicht 2 sondern 5 Stunden. Alles, was mit mehr als 2 Rädern unterwegs ist, landet in gestauten Blechlawinen. Wie wir aus unserem Aufenthalt in den schönen, kühlen Cameron Highlands auch in so einer Situation das Beste herausholen, könnt Ihr hier nachlesen.

Hauptstadt, Kuala Lumpur – wir kommen

Die Weiterfahrt vom ausgesprochen überschaubaren Busbahnhof Tanah Rata ist denkbar unkompliziert. Wir haben unsere Tickets bereits bei der Ankunft gekauft. Aber das erweist sich eigentlich als unnötig. Mehrere Busse starten morgens und selbst jetzt, am Ende des chinesischen Neujahrsfestes, sind noch Plätze erhältlich

Unser Bus startet um 8.30 Uhr. Staufrei erreichen wir in knapp 3 Stunden Ipoh und rechtzeitig die Eisenbahn für die Weiterfahrt in die Hauptstadt. Dafür haben wir bei der Buchung 36 Ringgit pro Person bezahlt.

Der Zug ist ausverkauft, pünktlich und gut durchfrostet. Die Klimaanlage zwingt die Innentemperaturen auf gefühlte 15 Grad. Ein Grund, bei solchen Fahrten immer Pullover in Reichweite zu haben. Wie es uns in Kuala Lumpur ergeht, könnt Ihr hier nachlesen.

Nach Malakka

Schade, die Stadt ist nicht an das Schienennetz angebunden. Aber mit dem Flugzeug über Melaka Airport und natürlich über die Autobahnen ist sie bestens erreichbar. Kuala Lumpur ist per Bus rund 2 Stunden entfernt. Für uns eine komfortable Verbindung. Wir lassen uns mit einem Grabtaxi zum supermodernen, riesigen TBS Busbahnhof der Hauptstadt bringen. Und dann staunen wir erst einmal. Organisiert und errichtet im Stil eines Airports ist alles auf die optimale Abfertigung der Reisenden ausgerichtet. Die Tickets kosten 11 Ringgit pro Person und nahezu ohne Wartezeit fahren wir gen Malakka. Wie es uns dort ergeht, lässt sich hier nachlesen.

Up, up away Singapur  – nach unseren zwei Wochen durch Malaysia

Die Autobahn von Malakka nach Singapur führt entlang endlos wirkender Palmölplantagen und macht uns bewusst, wieviel Urwald hier in den letzten Jahren dem Profit geopfert wurden. Unterbrochen wird unsere Fahrt an einer Raststätte kurz vor der Grenze; der Busfahrer hat Hunger.

Singapur kennen wir aus den Vorjahren. Die Formalitäten bei einer Einreise über den internationalen Flughafen fanden wir nie besonders aufregend. Ob das, was bald ansteht, „the same procedure” ist, wird sich zeigen. Wir buchen Bustickets ab Malakka und bezahlen dafür 26 Ringgit für jeden. Die Fahrzeit beträgt gute 3,5 Stunden, aber aufgrund der ganzen Wartezeiten zieht sie sich auf 5 Stunden. Aber Achtung, steigt nicht am ersten großen Halt aus. Der wirkt zwar wie ein Busbahnhof, allerdings geht es für Singapur-Passagiere weiter zur Grenzabfertigung Woodlands. Um es kurz zu machen: Die Prozedur ist auf malaysischer Seite freundlich geschmeidig. Dafür gerät sie bei der Immigration für Singapur etwas ins Stocken. Die Beamten prüfen quasi jeden auf Herz und Nieren. Sie befragen, kontrollieren, arbeiten mit gedämpfter Geschwindigkeit.Ein zähes, enervierendes Verfahren. Das beste Rezept ist zu ruhig bleiben, die Dinge nehmen wie sie sind. Dann sind wir durch. Und warten am Reisebus auf den letzten der Gruppe.

Aber am Ende kommen wir im Stadtgebiet von Singapur an. Richtiger wäre zu sagen, wir werden in der Nähe eines Einkaufszentrums ausgesetzt. Einen Busbahnhof sehen wir nirgends. Egal. Wir schaffen es uns Singapur-Dollar zu besorgen und mit der Grab-App einen Wagen zum Hotel. Dann lassen wir uns auf die Stadt ein, die niemals älter, aber jedesmal moderner wird.

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