Vom Mekong zu den Konglor Caves

Unterwegs in Laos. Begleitet uns zu den Konglor Höhlen, abseits der normalen Route. Wie trotzdem man gut hinkommt, berichten wir hier

Gehört hatten wir schon einiges, vom nächsten Ziel unserer Reise. Aber wie am besten dorthin kommen, zu einer der herausragenden Höhlen in Laos? Einfach vorbei zur nächsten Stadt Thakhek.  So wie es die Reiseführer empfehlen, um dann wieder in einem langwierigen Ausflug die Landkarte hinaufzufahren? Oder die mühsame Tour von Vientiane über den Highway 13, also mit zweimal umsteigen, also geschätzten 12 Stunden mühsamer Fahrt. Die Lösung unseres logistischen Problems erhielten wir in einer kleinen Reiseagentur: “Fahren Sie direkt mit dem Local Bus nach Konglor” riet uns die freundliche Dame “Sie brauchen auch gar nicht umzusteigen”. Guter Rat ist manchmal ein Geschenk des Zufalls.  Kurzum, genau das, was man uns empfohlen hatte, setzten wir in die Tat um. Der Bus, gar nicht mal so schlecht übrigens, setzte uns nach 7 und nicht erst nach 8 Stunden in Konglor ab. Der Busfahrer war irgendwie total inspiriert, den Weg im Fluge zu nehmen. Wohl durch den Laos-Pop, der erbarmungslos und in beträchtlicher Lautstärke die ganze Zeit auf die Passagiere niederprasselte.

Konglor liegt am Hin Boun, einem der vielen Flüsse des Landes

Der Fluss weist eine Besonderheit auf: Es gibt eine Stelle, wo sich der Hin Boun über einige Kilometer unterirdisch durch die Karstberge seinen Weg gebahnt hat. Die ideale Stelle, dieses Naturwunder zu erleben, ist der Ort Konglor.

Konglor wirkt noch unberührt vom Tourismusbetrieb, wie wir ihn bisher in Laos kennen gelernt haben. Es gibt hier noch einfache, sehr preiswerte Unterkünfte, Menschen, die herzlich und freundlich mit den Besuchern umgehen (ein Gruß wird mit offenem Lächeln beantwortet) und die Landschaft ist gnadenlos schön. An rustikale Übernachtungen kaum noch gewöhnt, hatten wir uns vorgenommen, den nächsten Tag den Höhlen zu widmen.

Wir selbst haben wenig Erfahrung mit solchen Landschaften

Aber wir erkennen, wenn wir auf etwas Besonderes treffen. Die Caves, so wird die Formation hier genannt, liegt in einem Waldstück, leicht zu Fuss zu erreichen, wenn man im Dorf untergekommen ist. An einem Ticketschalter bezahlt man die Tour und es ist optimal, wenn man zu dritt ist. Soviel Fahrgäste fassen nämlich die kleinen Schnellboote, mit denen man durch die Höhlen gefahren wird.

Wir waren zu dritt, eine deutsche Touristin hatte sich uns angeschlossen, und perfekt vorbereitet. Wasserfeste Schuhe, Shorts. Was für die Fahrt fehlt, wird durch die Anbieter komplettiert, nämlich Stirnlampen und Schwimmwesten.

Dann ging’s los. Vorbei an einem idyllischen Flusslauf

Wir passieren kleinen Buchten gelangten wir zum Eingang der großen Höhle. Boot besteigen, Stirnlampen an und ab geht die Fahrt. Wer solche Höhlenerkundungen schon mal gemacht hat, weiß, wie sich das anfühlt. Das Tageslicht bleibt im Hintergrund, die felsigen Wände gewinnen an Kontur, die Temperatur sinkt ab und ohne das Geräusch des Außenborders wäre es nur noch still hier. An einem bestimmten Punkt wird der Höhlenbereich künstlich illuminiert. Riesige Hallen tun sich auf. Diesen Teil der Höhle durchquert man zu Fuss. Die Größe und Form der Stalagmiten und Stalaktiten beeindruckt. Der Weg führt über begehbare Stiege zu einem kleinen Bootsanleger, wo unser Schnellboot wartet. Dann geht es weiter. Einige Male muss man aussteigen, dann wird das Boot per Hand durch flache Stellen oder Stromschnellen gezogen. Vielleicht 1 Stunde ist man unterwegs, um an einem anderen Höhlenausgang in eine Bucht einzufahren, an der ein Rastplatz eingerichtet ist. Von hier aus kann sogar ein Dorf besucht werden.

Die anschließende Rückfahrt durch die Höhle ist nicht weniger beeindruckend

Es fühlt sich an, als sei man tief nachts auf einem Fluss unterwegs. Blickt man hoch, zeigt sich kein Sternenhimmel sondern Höhlengewölbe. Was für Klaustrophobiker wohl das schlimmste denkbare Erlebnis sein muss, war für uns einfach nur faszinierend und wir fühlten uns wie auf einer Expedition, die Jules Vernes beschrieben haben könnte.

Nach Fahrtende, Kompliment an die laotische Verwaltung, darf sich der Besucher in einer der wunderschönen Buchten im smaragdgrünen, eisklaren Wasser Badefreuden hingegeben und an den Ufern, im weißen Sandstrand noch nach Lust und Laune Sonnenbaden.

Solche Tage sind es, die einem im Februar, wo halb Europa friert, das Gefühl vermitteln, genau das Richtige getan zu haben.

Nächster Ort nach diesem Idyll wird Thakhek sein. Die Fahrt zu diesem Ort im Süden ist etwas komplizierter, aber die Batterien sind voll.

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