Tschüss Land der Khmer

Unterwegs zu den Thai. Begleitet uns heraus auch Kambodscha. Schwimmen könnte man auch hier, aber Thailand lockt. Aber erst müsen wir zur Grenze

Noch schlappe 2 Wochen haben wir vor uns. Die möchten wir irgendwo verbringen wo es Sonne, Strand und Meer gibt. Das gäbe es auch in Kambodscha, aber aus logistischen Überlegungen möchten wir uns so positionieren, dass wir unsere Abflugrampe in Bangkok gut und problemlos, aber auch preisgünstig erreichen können, wenn es soweit ist. Also Wechsel nach Thailand, genauer gesagt nach Trat.

Zur Grenze 

Mit Grenzübertritten auf dem Landweg haben wir schon einige Erfahrungen machen können, das Prinzip haben wir kapiert, deswegen ging es nun darum, unter allen schlechten Wegen, den am wenigsten schlechten zu wählen. Jeder Grenzort hat seine Geschichten, die im Web und in den Reiseführern nachzulesen sind. Faustregel: je kleiner und weniger frequentiert so eine Station ist, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dort chronisch unterbezahlten Grenzern zu begegnen. Wir wählten daher den Übergang bei Poipet, dort ist immer Betrieb, die Grenze zu Thailand ist 24 Stunden geöffnet.

Einen Bus zu finden war nicht schwer, die Abfahrt in Siem Reap wurde auch recht übersichtlich und nahezu pünktlich abgewickelt. Der Bus war nicht überbesetzt, die Preise zivil und die Reise fast so etwas wie gemütlich.

Preisfrage, bevor die Lösung präsentiert wird: Welches Land wickelt die Formalitäten zügiger durch, Thailand oder Kambodscha?

Nach Ankunft an der Grenze wurden alle Fahrgäste ausgeladen und vom Busbegleiter mit einem farbigen Aufkleber markiert. Grund für diese Sortierung: auf thailändischer Seite werden andere Busse eingesetzt und die Markierungen ermöglichen es dem Personal auf der anderen Seite, die Fahrgäste für die Weiterfahrt ins richtige Gefährt zu setzen. Einfach aber sinnvoll.

Der Ausreiseschalter auf der Khmerseite war technisch auf dem neuesten Stand. Kamera für Erkennung der biometrischen Daten und ein kleines Gerät zum Scannen der Fingerabdrücke. Das ganze verteilt auf 5 oder 6 Schalter, die trotz Mittagszeit und Samstag synchronisiert arbeiteten. Keine 20 Minuten hat es gedauert und wir standen im Niemandsland. Warum bei mir als einzigem Grenzgänger die Fingerabdrücke nicht geprüft wurden, lässt sich nur ahnen. Ich vermute, wenn ältere Zeitgenossen das Land verlassen wollen sind sie froh und machen, dass es schnell geht. Nicht auszudenken, wenn die Methusaleme unter den Reisenden an der Grenze zusammenklappen und dann ein internationales Problem entsteht, weil keiner weiß, wer sie versorgen soll.

Vom Niemandsland ab zur Pforte nach Thailand

Auf dem Weg bekommt der Grenzüberschreiter das Einreiseformular zum Ausfüllen in die Hand gedrückt und dann geht’s in die Abfertigungshalle. Boah ….was für ein Anblick, was für ein Klima. Die Halle, rammelvoll mit Touristen, schön aufgereiht in einer Warteschlange mit schier unendlich vielen Windungen. Um den Ablauf so strapaziös wie möglich zu gestalten, war die Halle nicht klimatisiert. Hardcore, wer rein will, muss erst mal beweisen, dass er leidensfähig ist.

Es hat weit mehr als eine Stunde gedauert, bis wir die Prozedur hinter uns hatten. 5:0 für Kambodscha und das ausschließlich durch Eigentore der Thais.

Dann klappt alles

Die Weiterleitung lief dann eigentlich gut ab. Wir wurden von Vertretern der Busfirma in Thailand empfangen, sortiert und auf Transport-Tuk-Tuks zum Verteiler gefahren. Nach relativ kurzer Wartezeit ging es dann weiter mit dem Minibus. Für uns, die wir zu den Inseln des Koh Chang Archipels wollten, war Schluss am Zwischenstopp in Trat. Von dort aus, nur wenige Kilometer entfernt von den beiden Inseln, die für uns in Frage kamen, wollten wir in Ruhe erst einmal die Strapazen der Reise überwinden und dann entscheiden, wo wir die nächsten Tage verbringen könnten. Motto, wie gesagt: Sonne, Sand, Palmen und Meer. Wir haben es uns verdient.

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