Mit dem Zug unterwegs in Indien

Unterwegs nach Pushkar, auf einer angenehmen Zugfahrt

Wir haben es wieder mal gewagt, die Fahrt mit der indischen Eisenbahn. Um unsere Vorbehalte zu verstehen, muss der Leser es ertragen, sich eine kurze Episode aus einem vorherigen Aufenthalt in Indien anzutun. Klar, es ist auch erlaubt, diesen Absatz zu überspringen.

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Irgendwann im April dieses Jahres warteten wir auf einem Bahnhof in Varanasi auf den Zug zur nepalesische Grenze

Immerhin waren wir stolze Besitzer zweier Schlafwagentickets, die wir selbst noch in Deutschland online gebucht hatten. Das Buchen war übrigens ein gewaltiger Akt, es dauerte 2 Tage, bis die Anmeldung im Portal der Indian Railways zustande kam. Die Krux ist, ohne eine in Indien registrierte Simkarte geht eigentlich gar nichts, es sei denn, man schickt Kopien des Reisepasses an die Zentrale der Bahnverwaltung und erhält dann auf anderen Wegen die Freigabe.

Wir hatten Tickets, waren sehr rechtzeitig auf einem Bahnhof in Varanasi, preußisch pünktlich und eigentlich auf uns allein gestellt. Niemand, der Englisch verstehen oder gar sprechen wollte. Wie auch immer, irgendwann war klar, dass der Zug mit 2 Stunden Verspätung eintreffen würde und natürlich, ganz kurz vor der Einfahrt änderte sich auch noch das Gleis. Witzbolde! Mit schwerem Gepäck auf dem Rücken hasteten wir über eine Brücke aufs Nebengleis und befanden uns auf einem Bahnsteig, der geschätzte 1,5 km lang war. So lang eben, wie der einfahrende Zug.

Doof waren zwei Dinge

1.) Die Waggons waren nicht durchgängig. Einmal eingestiegen muss der Reisende dort bleiben, bis sich eine Umsteigemöglichkeit ergibt. (Wer ausversehen in der 3. Wagenklasse landet, hat dann das, was im modernen Fußball als Arschkarte bezeichnet wird.) Der Bahnsteig in Varanasi war ohne Wagenstandsanzeige und Schaffner, einfach nur menschenleer.

2.) Bei der Einfahrt des Zuges um 3 Uhr morgens war deutlich, wir standen am falschen Ende. Also Tempo und zum anderen Ende des Zuges hecheln. Wir entdeckten den richtigen Waggon, sogar eine Tür und dahinter Menschen.

Leider war die Tür mit den Gesichtern schon das Letzte was, wir von unserem Zug mit bekamen

Der setzte sich nämlich just in diesem Moment in Bewegung. Wir schauten verdutzt hinterher und ich bereute, dass kein Mensch zu entdecken war, bei dem ich mich hätte beschweren können. („Den Du hättest fertig machen können, wolltest Du wohl schreiben!“ Christiane). Umständlicher als geplant war dann die Weiterfahrt mit dem Bus ins nepalesische Lumbini, aber das ist eine andere Geschichte. 

Soweit also die Vorgeschichte. Heute war alles ganz anders

Wir waren auf einem Bahnhof mit vielen Reisenden, mit Leuten, die offiziell wirkten und entdeckten Wagenstandsanzeiger, digital und präzise über die gesamte Länge des Bahnsteiges. Hauptbahnhof Jaipur, Fahrt 1. Klasse im klimatisierten Abteil Richtung Ajmer und – der Zug war nahezu pünktlich und schwach besetzt.

Die sehr angenehme Reise nach Ajmer, einer Stadt in der Nähe von Pushkar, wo wir eigentlich hinwollten, verlief wie geplant. Ein Hurra auf die indische Eisenbahn, so macht Reisen Spaß! Danach gings mit dem Taxi weiter ins Hotel nach Pushkar; ein Städtchen, über das wir schon viel gelesen hatten, schließlich bereitet sich der Tourist anständig vor; der eine mehr (in unserem Fall der organisierende Teil unseres Teams, also Christiane) der andere weniger (also der rezeptive Teil des Teams, nämlich ich).

Mehr zu unserem Indien: 

Du weisst, dass Du in India bist … Incredible India ist für alle da,Delhi, Uttar Pradesh, Rajasthan, Maharashtra, Goa, Karnataka, Kerala,Tamil Nadu, Himachal Pradesh, Punjab, Uttarakhand, Odisha (Orissa)Andhra Pradesh,

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