Auf dem Gewürz-Highway…

Unterwegs auf dem Gewürz Highway.  Cardamom Hills, Kirchen, Heiligenstatuen, Jesus, Madonnen und Lazarusse

Auf dem Gewürz Highway ist nicht die Hölle los, im Gegenteil. Die Fahrt durch die Kardamom Hills offenbart eine enorme Dichte von Kirchen, Heligenstatuen, Jesus’en, Madonnen, Tempel oder islamische Moscheen. Kerala ist christlich infiziert, was aus Sicht eines Atheisten auch nicht überrascht, schließlich steht überall, hier sei “God’s own country”. Sei es drum, jeder soll nach seiner Facon selig werden. Offenbar funktioniert das alles hier recht gut, trotz – oder vielleicht gerade wegen – der kommunistischen Partei, die sei vielen Jahren das Geschehen politisch dominiert.

In den Ortschaften sind P1120265viele Rote Fahnen zu sehen

Mit Hammer und Sichel und mit den Ikonen der sozialistischen Weltrevolution, Bildern von Che Guevara und anderen, vorwiegend lateinamerikanischen Revolutionären. Portraits von Marx und Engels fehlen. Es erinnert ein wenig an die Geschichten von Don Camillo und Peppone, aber eben in der indischen Version. Leben und leben lassen.

Kerala entpuppt sich als aufgeräumter, strahlender Bundesstaat. Die Ortschaften wirken einladend, gelassen. Zeit oder Hektik sind hier fehl am Platze, ebenso der unbändige Erwerbstrieb, der Menschen zwanghaft dazu bringt, Fremde in seinen Laden zu locken, um ihnen dort etwas zu verkaufen. Klar, die Aufforderung “see my shop” hört man auch hier, aber eine Ablehnung bringt meistens ein Lächeln in die Gesichter.

P1120543 Kumily, der Ort, in dem wir übernachten, ist eigentlich eine Ansammlung von Gewürzläden

Angedockt an das Naturschutzgebiet Periyar. Spice Shopping ist das eine, was der Besucher hier tun kann und sollte, denn in dieser Region gibt es die frischesten und besten Gewürze zu angenehmen Preisen. Wenn nicht hier, wo sonst.

Das Programm, das Periyar bietet, haben wir ausprobiert dazu mehr unter  unserem W.E.G.

Aktivitäten machen Appetit, da heißt es findig zu sein, denn das Gute liegt nicht immer so nah, wie man annehmen möchte. Das Zentrum gehört den Gewürzläden und man findet nur wenige, vorwiegend indische Familienrestaurants. In der Gegend um den Eingang zum Schutzgebiet finden sich die meisten Hotels und Restaurants, so auch das Bamboo Cafe, ein saubers kleines Restaurant. Der Service beinhaltet eine kleine Besonderheit, die ebenfalls für Kerala typisch ist: Den Tee mit Augenzwinkern. Um einige restriktive Auflagen von örtlichen Behörden zu umschiffen, haben sich einige örtliche Wirte etwas Listiges einfallen lassen, um das Manko auf den Speisekarten, wo nur alkoholfreie Getränke angeboten werden, zu kompensieren. Im Bamboo funktioniert es etwa wie folgt. Gast bestellt seine Mahlzeit. Wirt fragt was es an Getränken sein soll. Gast fragt proforma, ob denn kein Bier verfügbar sei. Wirt zwinkert mit den Augen und sagt, „Oh, der Tee“. P1120546Gast versteht blitzschnell und bestellt den Tee. Serviert wird eine klassische Teekanne, gefüllt mit eiskaltem Bier, und um das Bild perfekt zu machen, mit einem oder zwei Porzellantassen. So kommt es. dass sich über die Tische hinweg, Gäste mit ihren Teebechern zuprosten. Skol, wohl bekomm’s. Willkommen in Kerala!

 

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