Von Borobudur über Surabaya nach Medan

Unterwegs von Java nach Sumatra. Begleitet uns Yogyakarta nach Borobudur, zum Bromo und weiter von Surabaya zur nächsten Insel, Ziel Medan

Der Borobudur für sich, ist bereits ein Erlebnis, aber in Kombination mit den Einheimischen wird daraus für den europäischen Borobudur, BegegnungenTouristen eine Art Volksfest. Wir haben den Eindruck, als VIPs unterwegs zu sein. Überall nutzen die Indonesier die Gelegenheit, um sich mit uns zusammen fotografieren lassen. Hier in der Tempelanlage, wo regelmäßig ganze Schulklassen zu Besuch sind, um Kultur und Tradition zu tanken, werden sie sogar von ihren Lehrern ermutigt, sich ein Herz zu fassen und mit westlichen Touristen zu plaudern. Um Englisch zu üben oder den Horizont zu erweitern oder beides. Für uns waren diese Unterhaltungen zwar manchmal etwas strapaziös, aber freundliche Kommunikation und Interesse sind besser als stures aneinander Vorbeilaufen.

Für die Rückfahrt nach Yogyakarta verwöhnten wir uns wieder mit einem Taxi

Der Fahrer, selbst im Hauptberuf Reiseagent (oder war es umgekehrt) versorgte uns mit massenweise praktischen Tipps für den Umweg zum Bromo-Tengger-Semeru-Massiv. Er hatte für uns den günstigsten Weg heraus gesucht, in diesem Fall den Zug, und gleich die Tickets reserviert.

In vielen Dingen des Alltags organisieren sich die Indonesier verblüffend einfach. Zum Beispiel das Besorgen von Tickets für die Eisenbahn funktioniert ohne Probleme übers Internet. Mit der Buchungsnummer lassen sich am Bahnhof über elektronische Terminals die Fahrkarten ausdrucken. Das läuft sehr intuitiv, ohne dass man dafür Sprachkenntnisse bräuchte. Die simple Bedienung ist kein Vergleich zu den entsprechenden Automaten, die wir aus Deutschland kennen und für deren Benutzung es vorteilhaft ist, im Fach Informatik promoviert zu haben.

Die Züge sind in Komfort und Ausstattung etwa in der Qualität wie in Indien, aber um Klassen reiner

Selbst nach mehreren Stunden Zugfahrt. Warum aber die Fahrkartenkontrolleure von bewaffneter Bahnpolizei begleitet werden, ließ sich nicht klären. Vielleicht geht es der indonesischen Staatsbahn nur darum, im Segment Security, Arbeitsplätze zu sichern.

Fazit nach 10 Stunden Bahnfahrt: Es könnte schneller gehen, aber die Zeit vergeht kurzweilig, Indonesier sind herzlich und kümmern sich um fremde Besucher und unterbrechen dafür sogar ihre Lieblingsbeschäftigung beim Zugfahren, nämlich das Essen. Wir haben selten beobachten können, wie viel diese doch sehr schlanken Menschen an Nahrungsmitteln aufnehmen können.

Für die Weiterfahrt vom Bromo hatten wir eine Abholung mit unserem Hotel vereinbart

Die klappte ohne Probleme einfach supergut. Den rund 17 Stunden am Vulkanmassiv, die wir exzessiv genossen, haben wir natürlich eine ausführliche Schilderung unter unser W.E.G. gewidmet. Dieser Ort ist einer der Highlights, nicht nur für Indonesien sondern weltweit.

Ein Jeepfahrer, der am Bromo Kurzsafaris macht, hatte uns empfohlen, die Weiterreise nach Surabaya kostengünstiger zu organisieren, als die Herfahrt. Das verschaffte uns das Erlebnis unserer ersten Busfahrt auf Java. Busfahrten können hier wie fast überall in Asien praktisch an jedem Punkt einer Strecke begonnen und beendet werden. Man wartet bis ein Bus kommt, hält entweder den Daumen raus oder bittet einen dieser freundlichen Servicemänner, die mit Fähnchen den Verkehr regeln, einen Bus zu stoppen. Dann rein gesprungen, Fahrtziel erklärt, bezahlt.

Busfahren hier ist wie alles in Indonesien, ein Anlass sich zu freuen und Spaß zu haben

Musiker steigen zu, spielen populäre Songs, die zum Mitsingen einladen, Händler bieten Verpflegung und allerlei Tinnef an; es ist ständig etwas los.

Von Surabaya, vielleicht dem einen oder anderen Brechtliebhaber noch bekannt, als Ohrwurm aus der 3-Groschen-Oper, haben wir eigentlich nur den Flughafen wahrgenommen. Wie das geht? Nun, wir hatten ein Zimmer genau dort gebucht, also im Flughafen, um uns die morgendliche Anfahrt für unseren Flug nach Medan auf Sumatra zu ersparen. Eigentlich genial: Aufwachen, Reisefertig machen, Frühstück und dann einfach aus dem Hotel raus, um 50 Meter weiter einzuchecken zur Maschine der Lion Air. So geschmeidig wie das klingt, war es denn auch. Abgesehen von einem gemäß Ticket unplanmäßigen Zwischenstopp in Bandung, bei dem wir uns plötzlich fast allein im Flugzeug befanden, war dies ein bequemer und sehr günstiger Flug.

Nach der Landung in Medan,die erste ÜberraschungP1230902.JPG Im Airport Railway Link in die City

Es gibt einen hochmodernen Zubringer, der Flughafen und das Stadtzentrum über die Schiene verbindet. Sauber, bequem und auf indonesische Weise wieder einfach organisiert. Und dann kamen wir in Medan an. Eigentlich keine Stadt, für die wir eine separate Seite in der Rubrik W.E.G hätten einrichten wollen. Aber dieser Ort fällt unter die Überschrift “nichts ist so mies, dass man es nicht noch als schlechtes Beispiel anführen könnte.” Aber lest selbst.

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